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1289. Februar 14. o. O.

Valentini.

Die Grafen Prsedzlaus, Jacob, Dirseco und Petrus, Söhne des Grafen Vincenz Strsezowiz, verkaufen mit Zustimmung ihrer Mutter Elena dem Herden 24 flämische Hufen in dem Dorfe Prsedzlawice (Prisselwitz bei Breslau) zur Aussetzung nach deutschem Rechte, wobei dem Schulzen 2 1/2 Freihufe, der 3. Pfennig vom Gerichte, eine freie Schenke, eine freie Mühle mit soviel Rädern als sie können, einer Brot- und Fleischbank zugesichert werden. Die Einwohner sollen nach Ablauf eines Freijahrs Zinsen von der Hufe einen Vierdung und als Zehnten einen Malter Dreikorn, nämlich 4 Scheffel Weizen, 4 Korn und ebensoviel Hafer, ferner 3 mal im Jahre für den Herrn pflügen und zu einem Kriegszuge an den herrschaftlichen Wagen 4 Pferde stellen, wo dann auch der Schulz, wie dies in der Gegend Sitte ist, Dienste zu leisten hat.

Z.: Graf Charbyn de Rosenov, Sambor de Gegelna, Richwin Schulz von Copitz (Koppitz), Arnold Schulz von Copendorf (Koppendorf), Konrad Schulz von Henningi villa (Hennigsdorf Kr. Grottkau), Hertwig Schulz von Kusmalz (Kühschmalz).


Or. Staatsarch. Klarenstift 34 mit 2 Siegeln, einem dreieckigen (Basis nach unten) und einem runden, beide abgebildet in Pfotenhauers schles. Siegeln Tafel III. 20. Im Uebrigen fällt bei der Urkunde auf, dass, während es sich unzweifelhaft um ein bei Breslau liegendes Gut handelt, die anwesenden Schulzen sämmtlich aus dem Grottkauer Kreise stammen, jedenfalls also dürfte dort der nicht mit angegebene Ausstellungsort zu suchen sein.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.